Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist eines von aktuell vier Verfahren, die im Rahmen der gesetzlichen Gesundheitsversorgung angeboten werden. Sie baut auf denselben theoretischen Grundannahmen auf, wie die Psychoanalyse, ist aber in der Anwendung fokussierter auf einen umrissenen Problembereich.

Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geht von unbewussten, inneren Konflikten aus, die sich normalerweise im Alltag zwar etwas hinderlich und belastend auswirken, aber nicht unbedingt als psychische Erkrankung sichtbar werden. Diese Konflikte entstammen der individuellen Entwicklung, häufig insbesondere der frühen Entwicklung in Kindertagen. Unter besonderen Belastungen (belastende Lebensereignisse) kommt es vor dem Hintergrund solcher im Allgemeinen eher unbemerkten Konflikte zur Entstehung einer psychischen Erkrankung. In der Behandlung wird der Fokus darauf gelegt, die unbewussten Konflikte allmählich bewusst erlebbar und verständlich zu machen. Darauf aufbauend kann eine Veränderung begonnen werden, die zunächst im Schutzraum der Therapie erprobt und schrittweise in den Alltag transferiert wird.

Die Therapiesitzungen finden wöchentlich statt. Während des Gesprächs sitzen Sie der Therapeutin gegenüber. Das Gespräch findet im geschützten Raum der Praxis statt, so dass Sie die Möglichkeit erhalten, in Ruhe und ungestört ihre Themen mit der Therapeutin oder der Gruppe zu reflektieren.

Einzeltherapie

Im Allgemeinen verstehen die meisten Menschen unter einer Psychotherapie das regelmäßige psychotherapeutische Gespräch im Einzelsetting.   Sie erhalten die volle Aufmerksamkeit und stehen mit Ihrem Anliegen immer im Fokus. Das klingt nach einer Menge Zuwendung. In einigen Fällen kann dies auch notwendig sein, um eine Veränderung des eigenen Erlebens, Fühlens, Denken und der eigenen Reaktionsmuster zu erreichen.

Gruppentherapie

Eine Psychotherapiegruppe umfasst bis zu neun Patienten, die wöchentlich zu den Gruppensitzungen zusammenkommen, im Gruppenraum im Kreis angeordnet sitzen und über ihre Themen und Probleme auch miteinander sprechen. Dabei muss sich das Vertrauen in die Gruppe und ihre Mitglieder natürlich erst einmal aufbauen, bis Sie sich zugehörig und miteinander vertraut fühlen.

Die Vorteile einer Psychotherapie im Gruppensetting liegen auf der Hand:
Ihre Themen werden nicht nur von einer professionellen Person, sondern von mehreren vertrauten Personen angehört und zusammen mit Ihnen verdaut. Sie haben die Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven und Wahrnehmungen ihrer Geschichte aufzunehmen. So erhalten Sie vielleicht aus der Gruppe manchmal Verständnis und Zuspruch, wo die Therapeutin Sie eher kritisch auf eigene Anteile am Problem aufmerksam machen möchte.
An manchen Tagen fehlen Ihnen vielleicht die richtigen Worte, um das Erlebte zu beschreiben, aber Sie finden in den Themen der Mitpatientinnen und Mitpatienten Anregungen für Ihre eigene Veränderung.
Und manchmal kann es leichter sein, von Mitpatienten ein positives Feedback anzunehmen, als von der Therapeutin.